Linoleum ist in unzähligen Farben und Mustern erhältlich. Die Art der Herstellung hat sich seit dem 19. Jahrhundert kaum verändert, ebenso wenig wie die Liste der verwendeten Rohstoffe.
Zusammensetzung und Herstellung
Den Hauptbestandteil liefert Flachsöl, das aus der Leinenpflanze gewonnen wird und dem Bodenbelag seinen Namen verleiht.
linum oleum (lateinisch) = Leinöl
Trifft dieses Öl auf Sauerstoff, verharzt es und bildet dann in Verbindung mit anderen Harzen ein Bindemittel namens Linoleumzement. Vermischt mit Holz- und Korkmehl sowie verschiedenen Füll- und Farbstoffen wird die erhitzte Masse auf ein Jutegewebe aufgebracht und auf die gewünschte Dicke gewalzt. Innerhalb mehrerer Wochen härtet der Belag dann aus und kann anschließend verlegt werden.
Um Transportschäden oder starke Verschmutzungen beim der Einpassung zu vermeiden, wird der Bodenbelag meist zusätzlich mit einer Schutzschicht aus Acrylaten versehen.
Arten von Linoleum
Einfache Beläge bestehen aus einer dünnen Schicht Linoleum, die auf einer Unterlage aus Jute aufgebracht wurde.
Wurde der Linoleumschicht viel Kork beigemischt, ist der Belag um einiges dicker und trägt dann die Bezeichnung Korkment. Jute bildet auch hier den Träger.
Verbundbeläge werden aus einer einfachen Linoleumschicht und einer Korkment- oder Schaumstoffschicht zusammengesetzt. Ein Jutegwebe trennt die beiden Schichten voneinander. Diese Beläge sind relativ selten anzutreffen und teurer als die zuvor genannten Varianten.
Was ist bei der Reinigung zu beachten?
Die Oberfläche von Linoleum ist sehr rau und mikroporig, das heißt sehr anfällig für Schmutz. Werden stark alkalische Reiniger genutzt – also Mittel mit einem pH-Wert über 9 -, kann es zu einer Verseifung kommen, durch die der Belag geschädigt wird. Die entstandene Gelbbraun-Färbung ist irreparabel.
Während der Reinigung nehmen die Holz- und Korkanteile im Belag viel Feuchtigkeit auf und geben diese nur langsam wieder ab. Wird auf den noch feuchten Boden ein Pflegefilm aufgetragen, löst sich dieser recht schnell wieder und führt durch die abblätternden, milchig wirkenden Plättchen zu unansehnlichen Ergebnissen. Diesen Vorgang bezeichnet man als Abpudern.
Wird das Linoleum bei der Reinigung stark mechanisch belastet, kann die Oberfläche weiter aufrauen und noch mehr Feuchtigkeit dringt ein. Das wiederum erschwert zukünftige Reinigungsgänge.
PVC ist dem Linoleum äußerlich zwar ähnlich, unterscheidet sich im Aufbau und den Eigenschaften aber deutlich. Mehr darüber erfahren Sie in unserem nächsten Blogpost.