Richtig aufräumen: Die 3 Schritte zu einer super aufgeräumten Wohnung

Wie Sie kostbare Zeit durch strukturiertes und wirksames Aufräumen sparen (um sich um die wichtigen Dinge zu kümmern)

Wenn sogar nach einer Reinigung durch Ihre Putzfrau Ihre Wohnung noch immer chaotisch aussieht, dann ist Ihre Wohnung sehr wahrscheinlich einfach ein permanentes Chaos. In der Wohnung, in der ich mit meinem Partner, einem Kleinkind und einem Teenager lebe, habe ich viel wertvolle Zeit mit dem verschwendet, von dem ich glaubte, dass es „Saubermachen“ ist.

Eigentlich habe ich mehr aufgeräumt als geputzt.

Das schlimmste daran war: ich habe es auch noch miserabel gemacht und so war ich 7 Tage die Woche permanent am Aufräumen.
Wovon spreche ich hier?

Als mein Kleiner lernte sich am Tisch hochzuziehen, begann er sich einen großen Spaß daraus zu machen alles andere auf den Kopf zu stellen. Was auf dem Tisch war, lag bald darunter, was im Regal war, lag bald davor, was im Kasten war, war bald überall verteilt.

Kleiner spielt mit Mehl

Und so hatte ich jeden Abend das Vergnügen mindestens eine Stunde fleißig und pflichtbewusst aufzuräumen. Alles wieder zurück an seinen Platz oder noch schlimmer: in eine Sammelkiste, natürlich auf Nimmerwiedersehen. Ich brauchte ein System.

Wirksames Aufräumen will gelernt sein

Irgendwann wird die Unordnung ein fester Teil Ihres Alltags. Die kritische Masse ist erreicht, wenn die Unordnung Sie in eine Krise stürzt. Wenn Sie immer häufiger nach etwas suchen und es nicht finden, ist es noch eine kleine Krise.

Richtig schlimm wird es, wenn Sie beginnen auf Umwegen von der Schlafzimmertür zum Bett zu wandern oder Ihre Klotür vor lauter Zeitschriften nicht mehr zugeht.

Lassen Sie sich davon nicht unterkriegen. Wichtig ist es den Mut nicht zu verlieren, statt sich vom schieren Ausmaß Ihres Entrümplungsprojektes beeindrucken zu lassen. Also, packen wir es an.

Entrümpeln mit Marie KondoMarie Kondo Methode für wirksames Aufräumen

Ich habe Marie Kondos faszinierenden Bestseller “The Life-Changing Magic of Tidying Up: The Japanese Art of Decluttering and Organizing” gelesen und dieses Buch hat wirklich mein Leben umgekrempelt. Mit dieser Methode konnte ich die Zeit, die ich sonst mit aufräumen verbringe unglaublich verkürzen. Die KonMari Methode funktioniert in 3 wesentlichen Schritten:

1. Misten Sie alles auf einmal aus!

Aufräumen sollte eine bewusste Entscheidung sein. Mit der richtigen Methode fokussieren Sie all Ihre Energie auf das Entrümpeln und befreien sich und Ihre Wohnung vom Allerschlimmsten in kurzer Zeit.

Das Beste daran ist ein schnelles und motivierendes Ergebnis, vor allem haben Sie wieder Kontrolle über die Ordnung in Ihrer Wohnung.

Mit „Ausmisten“ meine ich nicht notwendigerweise wegwerfen. Vielleicht gibt es viele Sachen die Sie spenden oder in einen Second Hand Laden bringen können. Stellen Sie bitte auf keinen Fall Ihre Sachen bei einem online Flohmarkt wie willhaben.at oder ähnlichem ein. Sonst wird Ihr alter Kram Sie noch eine Zeitlang belasten, außer Sie setzen eine strikte Verkaufsdeadline, nach deren Ablauf gnadenlos und umgehend entsorgt wird.

2. Ausmisthilfe: Was keinen Spaß macht muss weg!

Es ist immer schwierig sich von Dingen zu trennen, vor allem wenn es keinen überzeugenden Grund dafür gibt. Zur Entscheidungshilfe gibt es zahlreiche Expertentipps. So zum Beispiel die Regel Sachen wegzugeben, die man über ein Jahr nicht mehr benutzt hat.Für die Entscheidungen die schwerfallen, wird manchmal auch geraten diese Sachen in einer Box zu sammeln, welche später, nach einem halben Jahr nochmal hervorgekramt wird um endgültig zu entscheiden.

Aber Achtung: Sobald Sie anfangen sich lange und breit mit der Auswahl der Gegenstände zu beschäftigen, die Sie noch behalten wollen, haben Sie schon verloren. Ihr Fokus ist nicht mehr das Ausmisten. Deswegen hier eine einfachere Entscheidungshilfe: Legen Sie alle Gegenstände bei denen Sie sich unsicher sind auf den Boden. Heben Sie diese dann nacheinander auf und fragen Sie sich jedes Mal: „Macht mir der Gegenstand Freude?“ Wenn nein, dann weg damit.

3. Gruppieren Sie ihre Sachen nach Kategorien, nicht nach Standorten!

Im Kern liegt das Problem mit der Unordnung daran, dass die Leute alle möglichen Sachen redundant an mehreren Stellen deponieren. Wenn Sie jeden Raum separat aufräumen, fällt Ihnen gar nicht mehr auf, wie oft Sie die gleichen Dinge immer wieder aufräumen.

Indem Sie Ihre Arbeit immer wieder an allen möglichen Stellen wiederholen, landen Sie irgendwann im Teufelskreis des Aufräumens. Also, gehen Sie eine Kategorie auf einmal in der gesamten Wohnung an. Kategorie für Kategorie.

Gut bewährt hat sich zum Beispiel: Erst die Kleidung, dann die Bücher (ungelesene Bücher „manchmal = nie“), Zeitungen, andere Schriftstücke und zum Schluss die Andenken. Die Kondo Methode schreibt auch eine Reihenfolge für Unterkategorien vor, aber das würde den Rahmen dieses Beitrags sprengen.

Ausmisten heißt nicht alles wegwerfen


Marie Kondo’s Methode (KonMari) ist nicht mit gleichzusetzen mit “Wegwerfen”. Das gilt nur für die Dinge, die Sie nicht glücklich machen. Die Entscheidung zu der Sie kommen müssen ist: „Was möchte ich wirklich behalten?“ Bitte verbiegen Sie die Methode nicht, damit Sie zu Ihrer „Persönlichkeit“ passt.

Wirksames Aufräumen bedeutet zwei grundlegende Handlungen: Sich von Dingen trennen und eine Entscheidung treffen, wo was gelagert wird. Die Trennung kommt zuerst.

Die “Macht das Freude” Daumenregel ist manchmal etwas heikel. In einer Beitragsserie auf  Zero Waste Austria werde ich mehr Info zu den Themen Zusammenlegen, Organisieren und Lagern schreiben und die häufigsten Fehler beim Ausmisten aufdecken.

Falls Sie schon Erfahrung mit der KonMari Methode haben, oder eine große Aufräumaktion planen, würde ich mich sehr freuen von Ihnen zu hören.

Floor_Drees_in_Sektor5

Floor Drees ist Geschäftsführerin des sektor5 Coworking Spaces im 5. Wiener Bezirk.

Darüber hinaus koordiniert sie das Start-Up Inkubatorprogramm 5starts und ist glückliche Mutter.