Nicht nur in Privathaushalten zählt die Reinigung von Sanitäranlagen zur täglichen Arbeit einer Reinigungskraft. Gerade in öffentlichen Gebäuden fallen hier meist die gröbsten Verschmutzungen an und bedürfen daher einer speziellen Behandlung.
Was genau versteht man unter dem Begriff Sanitäranlagen?
Zum Bereich der Sanitäranlagen zählen folgende Bereiche:
- Umkleideräume
- Waschräume
- Toilettenräume
- Schwimmbäder
- Saunen
In Sanitäranlagen tritt häufig eine vermehrte Feuchtigkeit auf, was die Bildung und Vermehrung der unterschiedlichsten krankheitserregenden Keime fördert.
Gerade in öffentlichen Einrichtungen ist die Frequentierung dieser Räume sehr hoch, so dass die Reinigung nicht nur regelmäßig, sondern auch besonders gründlich erfolgen muss, um einen gewissen Hygienestandard aufrecht zu erhalten.
Welche Verschmutzungen können auftreten?
Die Art der Verschmutzung sowie deren Ausprägung sind abhängig davon, wo sich die Sanitärräume befinden und in welcher Häufigkeit sie genutzt werden.
Die nachfolgend aufgezählten Schmutzarten bilden dabei die größte Herausforderung für eine Reinigungskraft:
- Kalk
Kalkhaltiges Wasser kann zu Ablagerungen und Verkrustungen auf allen Oberflächen führen, die damit in Berührung kommen. Manch ein öffentliche Einrichtung nutzt Wasserenthärtungsanlagen, um dieser Art Schmutz vorzubeugen oder sie zumindest einzudämmen. Ist das nicht der Fall, können die Ablagerungen mit sauren Reinigungsmitteln – beispielsweise vom regionalen Hersteller AURO – entfernt werden. - Kalkseife
Geht kalkhaltiges Wasser eine Verbindung mit den anionischen Tensiden aus den verwendeten Waschgels oder Shampoosorten ein, bildet sich Kalkseife. Sie ist aufgrund ihrer stark haftenden Eigenschaften sehr schwer zu beseitigen und lässt sich nur mit Hilfe von organischen Lösemitteln wie etwa Alkohol entfernen. - Schimmel
Schimmelbildung befällt meist große Flächen und breitet sich beispielsweise in Fugenmaterial recht schnell aus. Gerade in letzterem Fall lässt sich der Schimmel dann nur oberflächlich beseitigen.
Welche Mikroorganismen müssen bekämpft werden?
Die feuchte, warme Umgebung sowie versteckte Nischen und poröse Oberflächen beispielsweise in den Fugen der Sanitäranlagen begünstigen die Bildung und Vermehrung von Mikroorganismen. Diese zu beseitigen, ist nicht immer einfach. Folgende Organismen können auftreten:
- Bakterien
- Einzeller
- unterschiedliche Temperaturvorlieben, wobei die meisten krankheitserregenden Bakterien die Körpertemperatur des Menschen, also etwa 37 Grad bevorzugen
- Bakterien benötigen dringend Feuchtigkeit
- zum Teil giftbildend
- Einige Bakterien bilden Sporen, die ihnen in Zeiten widriger Bedingungen das Überleben sichern. Sporen können sogar gegen manche Desinfektionsmittel immun sein
- Mikropilze
- meist treten Schimmelpilze oder Hefepilze auf
- benötigen Sauerstoff und viel Wasser zum Überleben
- Pilze gedeihen am besten bei Temperaturen zwischen 10 und 50 Grad
- wachsen auch in saurer Umgebung bis zu einem pH-Wert von 5
- Viren
- Viren sind keine Lebewesen und benötigen Wirtszellen, um sich zu vermehren
- die optimalen Lebensbedingungen für Viren richten sich nach denen des bevorzugten Wirts(bakteriums)
- Viren können nicht abgetötet, sondern allenfalls inaktiviert werden. Der beste Schutz sind Impfungen und eine gute Hygiene
- Protozoen
- einzellig, meist parasitär
- Metazoen
- mehrzellige Tiere, die als Parasiten den menschlichen Körper befallen; beispielsweise Würmer
- Algen
Die Aufgabe des Gebäudereinigers
Um eine Übertragung oben genannter Krankheitserreger von einer Person auf die nächste zu verhindern, sollten vor allem in öffentlichen Sanitäranlagen folgende Maßnahmen zum Tragen kommen:
- Häufige Reinigung und Desinfektion von Stellen, die mit Personen in Kontakt kommen, beispielsweise WC-Brillen, Spülungen am WC, Wasserhähne und Türgriffe
- Statt Handseife lieber Seifenspender anbieten, die entweder über einen Sensor funktionieren oder mit dem Ellbogen betätigt werden können
- Stoffhandtücher sind zu vermeiden, stattdessen lieber auf Papiertücher zurückgreifen, Handtuchrollen oder Heißluftgebläse
Sind diese Punkte erfüllt, wird die Gefahr einer Ansteckung bereits extrem verringert.
Je nach Lage und Frequentierung der jeweiligen Sanitäranlage muss die Reinigungskraft mit weniger oder stärker verschmutzten Räumen rechnen. Die Wasch- und Toilettenräume in Bürogebäuden beispielsweise sind mit geringerem Aufwand instand zu halten als die von Werft- oder Mienenarbeitern.
Nachfolgend ist die Unterhaltsreinigung von den Sanitäranlagen eines Bürogebäudes einmal näher aufgeschlüsselt:
- Reinigung täglich
- Leeren von Abfalleimern, Aschenbechern etc.
- alle innen liegende Glasflächen (Spiegel etc.) abwischen und polieren
- Seifenspender, Handtuch- und Toilettenpapierhalter abwischen und gegebenenfalls auffüllen
- Hygienebehälter leeren und auswaschen
- Toilettenschüsseln, Urinale und Spülkästen nass reinigen
- Toilettendeckel und -sitze beidseitig abwischen
- Fliesen an Wand und Boden um Urinale und Toiletten herum abwischen
- Waschbecken samt Armaturen nass reinigen
- Tür-, Fenstergriffe und Lichtschalter reinigen
- eventuelle Spuren an Trennwänden oder Türen abwischen
- Fußböden nass reinigen (siehe Blogpost „Böden in Sanitäranlagen professionell reinigen“)
- Reinigung wöchentlich
- Mauersimse und Bodenleisten abwaschen
- Abflüsse im Boden kontrollieren und säubern
- Reinigung monatlich
- Ablagerungen von Kalk, Rost etc. entfernen
- Türen abwischen
- Reinigung alle sechs Monate
- Lampen und andere Beleuchtungen abwischen
- Heizungen und eventuell Rohre abwischen
- alle Wandfliesen nass reinigen
Wie die Unterhaltsreinigung einzelner Teile von Sanitäranlagen genau auszusehen hat, darauf gehen wir im nächsten Blogpost „Nasswischen für blitzsaubere Böden im Sanitärbereich“ ein.