PVC oder Polyvinylchlorid ist sehr vielfältig. Es wird nicht nur als Bodenbelag genutzt, sondern erfährt vor allem in der Industrie auch anderweitige Einsatzgebiete.
Jedoch wird die Verwendung mittlerweile oft zwiespältig gesehen, denn einige der Inhaltsstoffe können bei einer Freisetzung (zum Beispiel durch einen Hausbrand) krankheitserregend wirken.
Zusammensetzung und Herstellung
Auch die Tatsache, dass bei der Herstellung Weichmacher verwendet werden, stößt heutzutage auf wenig Begeisterung. Ohne diese Beimischungen lässt sich das Polyvinylchlorid allerdings kaum oder nur schlecht verarbeiten, da es dann sehr spröde und brüchig ist.
PVC ist mit oder ohne Trägerschichten erhältlich. Als Trägerstoffe kommen Jute, Schaumstoff, Polyestervlies, Papier und Kork infrage.
Durch sogenannte Vergütungen (Aufbringen von speziellen Substanzen bei der Herstellung) werden dem Belag bestimmte Zusatzfunktionen spendiert. Polyurethan verhindert beispielsweise die Bildung von Abriebspuren durch Schuhabsätze. Deshalb kommen derart behandelte PVC-Beläge überwiegend in Sporthallen zum Einsatz.
Andere Vergütungen können die Vermehrung von Pilzen und Bakterien hemmen und werden bei Bodenbelägen für Krankenhäuser oder Arztpraxen aufgetragen.
Elektrostatisch ableitende Vergütungen kommen ebenfalls in Kliniken oder in der Elektroindustrie zum Einsatz.
Arten von PVC
Man unterscheidet zwischen einschichtigen (homogenen) und mehrschichtigen (heterogenen) Belägen.
Homogenes Polyvinylchlorid kann je nach Wunsch flächig eingefärbt, marmoriert oder anderweitig gemustert werden. Auch die Struktur der Oberfläche lässt sich auf viele Arten bearbeiten. Ob glatt, leicht strukturiert, stark genoppt oder mit Granulat verstärkt – PVC ist äußerst variabel.
Heterogene Beläge sind entweder auf Trägerschichten aufgebracht, vergütet (beides siehe oben) oder auf eine spezielle Weise aufgeschäumt. Auch hier sind mannigfaltige Farben und Strukturen anzutreffen.
Verlegt wird PVC entweder in unterschiedlich breiten Bahnen oder quadratischen Fliesen.
Was ist bei der Reinigung zu beachten?
Organische Lösemittel sollten bei der Reinigung nicht verwendet werden, um die Oberfläche nicht zu schädigen. Alkalische Mittel dagegen rufen nur in wenigen Fällen Verfärbungen hervor, und dann auch bloß bei einer unverdünnten Anwendung.
Mechanische Belastung wie starkes Schrubben kann Kratzer hinterlassen, starke Hitze ruft sogenannte Einbrenner hervor. An diesen Stellen schmilzt das PVC und bildet unschöne Wülste oder gar Löcher, die nicht reparabel sind.
Besondere Vorsicht ist bei dem PVC verwandten Stoffen wie Schuhcreme, Kugelschreibern, Filsstiften und Bitumen geboten. Kommen diese mit dem Polyvinylchlorid in Berührung, können die Stoffe ineinander überwandern (chemische Migration) und hinterlassen dauerhafte Verfärbungen.