Was versteht man unter einer Mehrscheiben-Isolierschutzverglasung?

Eine Mehrscheiben-Isolierschutzverglasung – kurz Isolierglas oder Wärmedämmglas – bildet eine funktionelle und komplexe Konstruktion, um die Wärme besser im Inneren von Gebäuden zu halten. Isolierglas schont nicht nur die Umwelt, es hilft auch dabei, die Energiekosten abzusenken und spart somit bares Geld.

Optimierungen werden durch den richtigen Abstand der Scheiben untereinander, eine Beschichtung der Scheiben und eine Gasfüllung der zwischen den Scheiben erreicht.

Aufbau einer Mehrscheiben-Isolierschutzverglasung

Je nach Bedarf werden zwei oder drei Scheiben hintereinander angebracht und durch einen luft- oder edelgasgefüllten Zwischenraum voneinander abgetrennt. Deshalb spricht man von 2-fach oder 3-fach Isolierverglasungen.

Die Scheiben

Die verwendeten Glasscheiben werden meist im Floatglasverfahren hergestellt. Die Innenseite der außen liegenden Scheibe kann dabei mit einer speziellen Beschichtung versehen werden, um die Stärke der Sonneneinstrahlung abzumildern. Die Außenseite der innen liegenden Glastafel dagegen kann mit einer Wärmedämmbeschichtung behandelt werden.
Durch den Abstand der Scheiben untereinander lässt sich der Grad der Wärmeleitung beeinflussen.

Der Scheiben-Zwischenraum

Der Scheiben-Zwischenraum ist entweder mit Luft oder einem Edelgas gefüllt und hermetisch abgeriegelt.

Das Prinzip der Isolierglaseinheit beruht darauf, dass unbewegte Luft ein schlechter Wärmeleiter ist.

Der Zwischenraum bildet deshalb eine hervorragende Wärmeisolierschicht. Zwischen acht und 16 Millimetern Abstand zwischen den Scheiben sind optimal, mehr würde die Isolier-Leistung schwächen. In solch einem Fall wird eher eine dritte Glastafel eingesetzt.

Mehrscheiben-Isolierschutzverglasung
Mehrscheiben-Isolierschutzverglasung

Der Randverbund

Um die Scheiben miteinander in einer konstanten Verbindung zu halten, sind sie in einem Randverbund fixiert. Dieser sorgt dank einer UV- und wetterbeständigen Polysulfiddichtung ebenfalls dafür, dass das eingefüllte Edelgas zwischen den Scheiben nicht entweichen kann. Bis zu einem Prozent Verlust pro Jahr ist gestattet, was Isolierschutzverglasungen eine Lebensdauer von etwa 20 bis 30 Jahren verleiht.

Die Breite des Randverbundes wird durch den Abstandshalter bestimmt.

Das Trocknungsgranulat

Kommt es doch zu einer Undichte im Randverbund oder ist das Gas nach Jahren zum Großteil entwichen, läutet das die Stunde des Trocknungsgranulats ein. Es befindet sich in einer Profilschiene im Randverbund und nimmt eintretende Feuchtigkeit auf, um sie zu konservieren.

Ist die Aufnahmefähigkeit des Granulats erschöpft, schlägt sich Feuchtigkeit an den Innenseiten der Glasscheiben nieder und führt zu sogenannten „blinden Fenstern“. Eine Reinigung ist in diesem Fall nicht ohne Weiteres möglich, die Isolierschutzverglasung muss erneuert werden.

Spezielle Arten von Isolierschutzverglasungen stellen wir im unseren nächsten Blogpost „Verschiedene Schutzverglasungen und ihre Besonderheiten“ vor.